Wie nah Freud und Leid im Fußball beisammen liegen, war am Freitagabend im Karlsruher Wildparkstadion zu beobachten. Während die Mannschaft des Karlsruher SC auf dem Rasen noch mit ihren Fans den 2:0-Sieg über Schalke 04 feierte, stand S04-Profi Derry Murkin bedröppelt beim Interview. Lange überlegte er, wie er die dritte Niederlage im fünften Zweiligaspiel der neuen Saison erklären soll, doch eine echte Erklärung fand der 24 Jahre alte Linksverteidiger nicht.
Gerade die Entstehung des Gegentors zum 0:1 bereitete ihm Kopfzerbrechen. „Ich weiß nicht, ob wir Angst hatten oder was da los war. Es war kindisches Verhalten.“ Gleich drei Verteidiger machten beim Tor von Budu Zivzidadze kurz vor der Halbzeitpause eine unglückliche Figur: Felipe Sanchez, Martin Wasinski und Adrian Gantenbein.
Hat den Neuzugängen der Mut gefehlt? „Als Fußballspieler sollte man immer mutig sein, gerade als Verteidiger“, sagte Murkin. „Die KSC-Stürmer sind erfahren und haben es gut gemacht. Ich bin sicher, dass Martin und Felipe ihr Bestes gegeben haben. Das ganze Team war heute nicht gut genug.“
Rund ein Jahr nach seiner Unterschrift in Gelsenkirchen weiß Murkin, dass nach der Niederlage in Karlsruhe eine unruhige Woche bevorsteht. „Jede Woche auf Schalke ist eine harte Woche“, stellte er klar, der schon jetzt auf das kommende Heimspiel gegen Darmstadt 98 am Freitag (18.30 Uhr/Sky) blickt. „Wir müssen gewinnen, da gibt es keine andere Option – und wir werden gewinnen“, so der Defensivspieler. „Das würde uns wieder Luft zum Atmen geben.“
Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive hat bei den Schalkern in Karlsruhe kaum etwas funktioniert. Ein Booster für das königsblaue Selbstvertrauen war der Auftritt im Wildpark nicht. Trotzdem hat Murkin den Optimismus mit Blick auf das Darmstadt-Spiel noch nicht verloren. „In den ersten vier Spielen haben wir viele Chancen kreiert, aber zu einfache Tore kassiert“, fasste er zusammen. „Es geht um Effizienz vor beiden Toren, das müssen wir ändern. Trotzdem sind es nur wenige Prozentpunkte und ein bisschen Glück, was uns fehlt. Es fehlt nicht viel, dann gewinnen wir Spiele.“